Pavillon für Luxembourg, Weltausstellung Osaka 2024


Wettbewerbsbeitrag 

Valentiny hvp Architects 

Projektleitung: Anna Valentiny & Jeanne Petesch 





ZUM STÄDTEBAU

Bereits der Masterplan des Weltausstellungsgeländes von Sou Fujimoto reflektiert eine demokratische Organisation und einen menschlichen Maßstab. Das Zentrum des Areals ist ein Ort des ruhigen Austauschs, der Natur, während der externe Erschließungsring und die darüber liegende Flaniermeile alle Pavillons in ihrem Inneren zusammenfassen und das Bild der Zukunft entwerfen: „Designing Future Society“ – eine geeinigte Welt. In der Fortsetzung dieses Gedankens entwickeln wir unseren Vorschlag für den Luxemburgischen Pavillon für Osaka 2025: 


„Lucilinburhuc“, im Jahr 963 von Graf Siegfied I. auf dem Bockfelsen im Alzettetal errichtet, sollte den Grundstein für das Adelsgeschlecht der Luxemburger und die Grafschaft Luxemburg legen, aus der im Laufe der Zeit das Großherzogtum Luxemburg hervorging. Die Lage dieser ersten Wehranlage entsteht in der strategischen Brückensituation der hügeligen Landschaft. Bis heute zeichnet sich die Topographie von Luxembourg Stadt durch seine Plateaus und Täler aus – der Limpersberg, der Kirchberg, die Gare und die Altstadt stehen dem Gronn und Clausen gegenüber, die sich als grüner Ring um den inneren Stadtkern ziehen. Eine essentielle Bedeutung fällt den Brücken der Hauptstadt zu, die die Plateaus untereinander verbinden und die Topographie überwinden. 


Der Entwurf des Luxemburgischen Pavillons 2025 für Osaka greift die Themen dieser einzigartigen Stadttopographie und der verbindenden Brücken auf und interpretiert sie als modulares System (Stahlkonstruktion) - „Connecting lifes“. 

 

ZUM MODUL

Im traditionellen japanischen Wohnhaus leitet sich das Flächenmaß der Räume von der Größe von Tatami Matten (mit einer gefütterten Binsenmatte belegte Bretter) ab ,deren Dimensionen nach Region variieren. Dem vorliegenden Entwurf lieft ein Raster in den Dimensionen 3x3x3 Meter zu Grunde, das ein modulares System definiert. Das von uns vorgeschlagene Raumgefüge ensteht aus der Verschränkung von Programm und Urbanismus, kann jedoch je nach Notwendigkeit und zu einem vergleichweise geringen Kostenfaktor beliebig erweitert oder verkleinert werden. 

 

ZUM MATERIAL

Auch in der Materialwahl folgt der Entwurf dem Spiel mit den nationalen Identitäten. Während das tragende Modul-Grid als Stahlträgersystem konzipiert wurde, setzt sich die schuppenartige Vorhanhgfassade aus leicht versetzt zueinander stehenden Lehmelementen zusammen. In der ganzen Welt ist Erde eine entscheidende Rohmaterie. Während die „Terres Rouges“ der Minettregion Luxemburg die Stahlindustrie brachte, waren die Misch-Ton Steinbrüche der Mino-Region in der Gifu Präfektur (rund 200km von Osaka entfernt) Geburtsort eines 1 300 Jahre alten Keramik-Kunsthandwerks. Im Entwurf des Luxemburgischen Pavillons für Osaka wollen wir mit der Rohmaterie Lehm arbeiten und die ökologisch nachhaltigen, intelligenten und äthetischen Qualitäten dieses Traditionswerkstoffs demonstieren. 

 

Fig. 2 Top View, "Strombad" with agglomoration,  Midterm
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